Mental Load bei Müttern I: Was ist Mental Load und betrifft mich das überhaupt?

Innere Arbeit | 17. August 2022

Jeder Mensch braucht doch mal eine Pause? „Ähm nein“, sagt die Gesellschaft. Eine Mutter braucht doch keine Pause. Sie liebt ihre Familie. Und da ist es doch ganz selbstverständlich, dass sie rund um die Uhr dafür im Einsatz ist. Sie sortiert, arrangiert und organisiert ihre Familie als wäre sie der Chef eines Großkonzerns – und diese Organisation erfordert eine ganze Menge Denkarbeit! Doch was ist eigentlich, wenn das Gedankenkarussel rund um die bevorstehenden Termine nicht mehr endet? Oder gar als Dauerbelastung wahrgenommen wird? Dann spricht man von Mental Load. Mental Load ist unsichtbar, sie nimmt höchstens Gestalt in Form einer kilometerlangen To-Do-Liste an.

In diesem Beitrag erfährst du von mir, was der Begriff Mental Load bedeutet und mit welchen vier wesentlichen Schritten du dich aus der Mental Load-Falle herausbefreien kannst.

Was ist Mental Load und betrifft mich das überhaupt?

Auf Deutsch bedeutet dieser Ausdruck "Mentale Belastung“. Zu tragen hat dies die Person in der Familie, die für alle anderen mitdenkt. Unabhängig davon, wie man zu Genderfragen und Aufgabenverteilungen innerhalb der Familie steht, ist das in den meisten Fällen die Mama.

Auch wenn dir der Begriff „Mental Load“ vielleicht im ersten Moment nicht so viel sagt: Gefühlt hast du ihn mit Sicherheit bereits mehrmals, vielleicht sogar täglich.

Mental Load entsteht nicht durch die Tätigkeit an sich, sondern durch die Denkarbeit drum herum. Sie ist unsichtbar und das Tückische dabei ist: Viele Punkte kommen gar nicht erst auf die Liste, da sie nicht als solche wahrgenommen werden. Steht auf der To-Do-Liste beispielsweise „Abendessen kochen“, so rattert die Gedankenmaschine direkt los: "Was soll ich heute kochen? Sind dafür alle Zutaten da? Falls nein, wer kauft sie und wann? Fehlen vielleicht noch andere Sachen, die auch gleich gekauft werden können?". Du kennst das sicherlich.


Das Gehirn ist ununterbrochen on air…

Das Gehirn der Mutter, die meist die mentale Last einer ganzen Familie trägt, ist ununterbrochen on air.

Sie erinnert sich an alles, hat alles im Blick, weiß, was noch fehlt, wer wann welchen Termin hat, was unbedingt noch vor dem Wochenende erledigt werden muss, wann die nächste Schularbeit des ältesten Kindes ansteht und wer am nächsten Tag den Turnbeutel nicht vergessen darf. Der Tag beginnt mit „Nun aber los, die Kinder müssen aufstehen, weil der Bus wegen dem neuen Fahrplan ab heute immer um 7.25 Uhr anstatt um 7.35 Uhr kommt.“ Und endet mit einem „Im Kindergarten ist morgen das gesunde Frühstück, ich muss unbedingt rechtzeitig aufstehen und noch die Gurken schneiden.“ Und ein „Bevor die Schwiegereltern morgen kommen, muss ich unbedingt noch die Fenster putzen. Haben wir überhaupt noch Fensterputzmittel da?" geht über zu einem "Das Waschmittel ist auch fast leer. Am besten gehe ich gleich morgen nochmal einkaufen. Ich notiere mir das schnell in meinen Notizen auf dem Handy. Ach, gerade geht wieder eine Diskussion zwischen den anderen Müttern in der Kindergartenmama-Whatsappgruppe los.“

Klingt ermüdend? Das ist es auch!

Der Ausweg aus der Mental Load-Falle

Die gute Nachricht ist: Du kannst es schaffen, dich aus der mentalen Last herauszubefreien. Hierfür sind im Wesentlichen vier Schritte notwendig:

Schritt 1: Entrümple deine Mental Load

Schritt 2 und 3: Besiege deinen Perfektionismus & Trainiere deine Achtsamkeit

Schritt 4: Gönne dir "Urlaubsmomente" im Alltag

Im Folgenden werde ich auf den ersten Punkt näher eingehen. Falls du noch mehr über die weiteren Schritte erfahren möchtest, lies gerne auch die künftigen Beiträge dieser Blogreihe.


Schritt 1: Entrümple deine Mental Load

Vielleicht gehörst du wie ich zu den Leuten, die mit richtig viel Gepäck in den Urlaub reisen. Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Es könnte ja was kaputt gehen und auch wenn es auf Griechenland im Sommer dreißig Grad hat, wer weiß, ob nicht vielleicht doch ein unerwarteter Schneesturm ausbricht.

Doch so richtig clever ist das nicht. Denn meistens zahlen diese Leute Übergepäck, sie müssen viel zu viel schleppen und verlieren den Überblick. Am Ende bemerken sie dann, dass sie die Hälfte davon gar nicht gebraucht hätten und räumen ihre unberührte Kleidung wieder in den Schrank zurück. Gleiches gilt für unsere Terminkalender und To-Do-Listen.

Vieles darauf ist gar nicht so wichtig, wie es im ersten Moment erscheint.

Um wieder den Fokus auf das Wesentliche zu richten, habe ich einen Tipp für dich:

Nimm dir mal einen deiner Notizzettel zur Hand, die du bisher mit deine Mental Load gefüllt hast. Lege dir Stifte in drei verschiedenen Farben zurecht, nämlich Grün, Gelb und Rot. Markiere die einzelnen Punkte jetzt mit der jeweiligen Farbe. Grün ist wichtig, Gelb ist zwar nicht ganz unwichtig (aber die Erde wird sich trotzdem weiterdrehen) und Rot ist überhaupt nicht wichtig. Ab sofort lass die roten Punkte weg – vergiss sie einfach. Das ist im ersten Moment vielleicht nicht ganz einfach und doch kann es so herrlich befreiend sein!

Außerdem kann es hilfreich sein, das Unsichtbare sichtbar zu machen und einmal alles aufzuschreiben, woran du denken musst. Doch Vorsicht! Dass du eine Meisterin darin bist, To-Do-Listen zu erstellen, das weiß ich bereits (denn schließlich hast du den Artikel bis hierhin gelesen). Dieses Mal geht es allerdings weniger um die Aufgaben, die es zu erledigen gilt als mehr darum, welche Aufgaben du davon abgeben kannst. Es geht um deine Gedanken. Wenn du zum Beispiel an einen Termin am Nachmittag denkst, was fällt dir noch alles dazu ein? Die Wickeltasche und die Getränke packen, einen Snack vorbereiten, beim Bäcker vorbeigehen und Brötchen kaufen. Das alles zählt zur mentalen Last. Wenn du das einmal verschriftlicht hast, dann fällt es dir leichter, etwas davon abzugeben. Und genau darum geht es. Überlege dir, was davon andere übernehmen können. Mit einem Augenzwinkern sage ich dir: Die Bäckerei verkauft die Brötchen sicherlich auch an deinen Partner.



Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und dich das Thema Mental Load interessiert, dann lies gerne auch die nächsten Artikel dieser Blogreihe.


In den folgenden Wochen erfährst du, ...


... wie du deinen Perfektionismus besiegen,

....im Familienalltag deine Achtsamkeit trainieren

...und dir kleine „Urlaubsmomente“ zaubern kannst.


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Glücksletter Newsletter abonnieren Elena Sedlmeyr

Quelle: Lili Petersen. "Überlebenstraining für urlaubsreife Mütter. 100 einfache Praxis-Ideen für die Bucket List für Mamas". (1. Auflage 2021).

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