In meiner neuen Blogreihe erfährst du, warum es Kindern so wichtig ist, Spielkonsole, IPad und Co. zu benutzen. Außerdem machen wir einen Realitäts-Check und du erfährst, wie du auf die „Darf ich“ – Frage reagieren und einen Dialog auf Augenhöhe gestalten kannst. Dranbleiben lohnt sich!
In meinen Coachings und in meinen Social Medie Kanälen predige ich immer wie wichtig es ist, Kinder im ersten Schritt einmal besser zu verstehen (bevor wir dann im zweiten Schritt nachhaltige Lösungen entwickeln können).
Hierfür machen wir zunächst einen Ausflug in die Erwachsenenwelt. Ist es nicht so? Wir müssen heutzutage ständig erreichbar sein oder haben zumindest das Gefühl, es zu müssen. Werfen wir einen Blick in die Straßenbahn, so wird schnell klar: Es gibt kaum jemanden, der nicht am Handy ist. Kinder werden in einer Welt groß, in dem die Medien nicht mehr wegzudenken sind. Und das müssen sie meiner Meinung nach auch gar nicht. Vielmehr geht es darum, einen kompetenten Umgang damit zu lernen. Handy, Playstation und Ipad – all das sind anders als bei uns Dinge, die Kinder erst vor kurzem entdecken durften. Umso größer ist ihre Neugier und der Drang danach, dies auch zu tun. Was dahinter steckt ist Autonomie. Das ist nämlich das, was Kinder hier suchen.
Medien in der Kindheit - Fluch oder Chance?
Wird denn aus meinem Kind was vernünftiges?
Sitzt das Kind länger als geplant vor dem Fernseher oder der Spielkonsole, so fragen sich Eltern insgeheim: „Wird denn aus meinem Kind was Vernünftiges? Er muss doch auch mal lesen. Er guckt ja nur.“
Keine Frage, die bewegten Bilder im TV haben nicht den gleichen Effekt wie ein Buch. Bei letzterem wird unsere Fantasie angeregt und wir zaubern die Bilder im Kopf selbst. Da freut sich unsere Kognition. Wie verständlich ist es da, dass sich viele Eltern wünschen, ihr Kind würde lieber Bücher wälzen, anstatt vor dem Fernseher zu versacken. Früher ging es doch schließlich auch ohne. Doch – und das ist wichtig – es entspricht meistens nicht der heutigen Realität. Die Kinder und die Jugend von heute wächst einfach anders auf, als es bei den meisten von uns der Fall war. Das muss aber nicht verkannt werden, denn hier verbirgt sich eine große Chance. Ich bin absolut davon überzeugt, dass Kinder von den Medien profitieren. Voraussetzung dafür ist es, dass sie den kompetenten Umgang damit erwerben. Und dies gelingt nur, wenn sie auch mit Medien in Berührung kommen dürfen.
Mach doch mal den Realitäts-Check
Siehst du das, was läuft?
Wenn ich mit Eltern über den Medienkonsum ihrer Kinder spreche, so stelle ich oft fest, dass sie ihren Fokus stärker auf das „Problem Medien“ richten als auf das, was bereits läuft. Das ist absolut nachvollziehbar, wir tendieren dazu eher das zu sehen, was nicht ist, als das was bereits ist.
Hier mache ich mit den Eltern gerne einen Realitäts-Check und frage: „Was macht dein Kind denn bereits alles? Was funktioniert bereits gut?“.
Und wir stellen ernüchternd fest, dass die Kinder bereits an ganz vielen Ecken und Enden im Tagesablauf kooperieren und sich gar nicht vollkommen von der Gesellschaft abkapseln. Letzteres ist ein Bild, dass schnell aus der Sorge heraus entsteht. Kinder gehen in die Schule und egal wie gerne sie gehen, sie haben sich das nicht so ausgesucht. Sie erledigen ihre Hausaufgaben und das oft genug auch zu dem Zeitpunkt, an dem wir es von ihnen verlangen. Und sie sind gut eingebunden, haben ein Hobby außerhalb der eigenen vier Wände und sie treffen Freunde – und das sogar im echten Leben.
Ich freue mich, wenn du dir einige Punkte aus dem Artikel mitnehmen konntest. Berichte mir gerne von deinen eigenen Erfahrungen (Hier gelangst du zum Kontaktformular). Im zweiten Teil dieser Blogreihe erfährst du, wie du am besten auf die "Darf ich (noch eine Folge)?"-Frage eingehen kannst.
Er wird genau in einer Woche (am 11.01.2023) veröffentlicht.